Was heißt EMDR?
EMDR steht für Eye movement desensitisation and reprocessing was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch
Augenbewegung bedeutet. Dr. Francine
Shapiro (USA) entwickelte diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen 1989. In Deutschland wird EMDR etwa seit 1991 angewendet.
2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt. Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien
belegt.
Was passiert bei EMDR?
Auch bei langandauernden Schmerzzuständen kann die Ursache häufig in unverarbeiteten und unbewussten traumatischen Erlebnissen zugrunde liegen, die sich im Körper manifestiert haben. Beim EMDR geht
es darum, diese Traumen zu lösen. Aber auch Angststörungen, depressive und somatoforme Störungen, Suchterkrankungen u. bei Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Erwachsenen kommt diese Methode
zum Einsatz.
Die Forschungsergebnisse zeigen: Nach der Behandlung einer einfachen posttraumatischen Belastungsstörung mit EMDR fühlen sich 80 Prozent der Patientinnen und Patienten deutlich entlastet – und das bereits nach wenigen Sitzungen. Ein zentrales Element der EMDR-Behandlung ist die Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung unter Nutzung bilateraler Stimulation: Die Patientin bzw. der Patient folgt den Fingern der Therapeutin mit den Augen, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Diese Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten.